Während ich bei manchen „Kräuterexperten“ das Gefühl hab, sie machen ihren Job nur, weils grade „in“ ist, gibt es doch zum Glück auch sehr viele Hexchen, Heiler und sogar studierte Fachfrauen, die eben keine Massenabfertigung mit gefährlichem Halbwissen praktizieren, sondern wirklich ihren Beruf lieben.
Aus finanziellen Gründen sind die weisen Frauen (ja – auch Männer… aber die haben doch schon seit Jahrhunderten ihre eigene Lobby…) oft gezwungen, nur ihr von der Wissenschaft bereits labortechnisch abgesegnetes Wissen weiterzugeben und der große Erfahrungsschatz bleibt ungehoben.
Ich gehöre nicht zu denen, die mal eben noch drei Generationen lang hoffen wollen, dass die Wissenschaft das bestätigt, was wir Kräuterhexen längst wissen. Ich suche die wertvollen Tipps meiner Kolleginnen zwischen den Zeilen (Ursula Brüning) und in den Blogs und in den nicht ganz so fachlich gestalteten Publikationen.
Manchmal hab ich das Glück, eine leidenschaftliche Kollegin kennenzulernen. So ging es mir z. B. mit Eliane Zimmermann.
Sie hat tatsächlich den Spagat zwischen Wissenschaft und Erfahrungsheilkunde geschafft und speziell für uns Praktikerinnen, die kein Heimlabor ihr Eigen nennen, ein wunderbares Büchlein unter dem Titel „Aromatherapie“ herausgebracht.
Nein, ich setze hier kein Link zu diesem Buch, da klickt bitte oben auf Elianes Link, denn so bekommt sie wenigstens im Bestellfall einen kleinen Obolus. Wer selbst Bücher schreibt, kennt die lächerlich kleine Gewinnspanne, die ein Autor hat. Da Eliane Perlen der Weisheit in ihrem Blog verteilt, finde ich das nur gut und richtig, wenn ihr euch dort weiterklickt und eben eventuell auch über ihre Seite bestellt…
Aber zurück zum Buch. Hier beschreibt Eliane bewährte Rezepte – eben was für die praktische Familienfrau, die ihre Lieben umsorgen möchte.
Eines dieser Rezepte war für einen Akne-Roller. Nun, ich hab ein pubertierendes Kind, mit genau diesen Gesichtspunkten, die einem in dem Alter so ziemlich zu schaffen machen. So einen Roller zu machen, dass geht glatt nebenbei, praktisch – prima – preiswert.
Ich nahm mir also ihr Rezept vor, strich das Manukaöl heraus, weil ich es einfach nicht vorrätig hatte und gab noch etwas Propolistinktur hinzu, die bei Akne ebenfalls gute Erfolge zeigt.
Und was soll ich sagen: Schon nach der ersten Anwendung ging die Akne deutlich zurück. Die Entzündungen waren heraus, die Pickelchen blasser und kleiner…
Jetzt, nach grob einer Woche, sind die Pickel kaum noch zu sehen. es sind blasse Minipickelchen geworden. Ich finde das schon erstaunlich.
Ich sag nur: selbst ist die Frau! Und für jede, die auch eine kleine Pustelblume zu Haus hat, meine Abwandlung von Elianes Rezept:
Akne-Roller
7 Tr. Propolistinktur (Eliane hatte hier 4 Tr. Manukaöl)
4 Tr. Teebaumöl
4 Tr. Lavendelöl (bitte das ECHTE! – Kein Lavandin!)
2 Tr. Palmarosaöl
in 10 ml Gin (und das natürlich alles in den Roller)
gut schütteln ist obligat, wie meistens bei einfachen Naturkosmetikrezepten und das Aufbrauchen sollte auch relativ schnell (drei Monate) gehen, weil wir nicht groß konservieren und Verkeimungsgefahr besteht. Aber bei 10 ml sollte das kein Problem sein.
.
.
Das ist natürlich nicht das einzige wunderbare Rezept in diesem gut lesbaren Büchlein, das eben vor guten Tipps und nicht schwierigen Fachwörtern strotzt. Aber das findet bitte selbst heraus. Von Luft und Liebe können auch Autoren nicht leben…
Zugegeben… Elianes Blog strotzt ebenfalls vor Informationen. Man kann sich da durchaus gut belesen, ohne auch nur einen Cent auszugeben. Aber wer sich ein wenig mit natürlichen Heil- und Wohlfühlmitteln befassen möchte, hat mit dem Aromatherapiebuch eine gute Grundlage.
Bitte lasst euch von „Aromatherpie“ nicht abschrecken, wenn ihr „nur Kräuterhexen“ seid. „Therapie“ heißt nun nicht, dass hier Krankheitsbilder mit Dosierungen angegeben werden und „Aroma“ bedeutet nicht, dass wir irgendetwas in der Duftlampe verflüchtigen lassen.
Schon seit Jahrhunderten (-tausenden?) werden Aromen für Heilung und Wohlbefinden eingesetzt. Und was ist ein „Aroma“ überhaupt? Nun – viele werden es tatsächlich nicht mehr kennen, da uns diese fürchterlichen Kunstdüfte den Geruchssinn vergrault haben. Aber es gibt sie noch, die Echten, die Feinen… und sie bestehen meist aus ätherischen Ölen, die ihrerseits nichts anderes sind, als die geballte Essenz der Pflanze. Sie sind also nicht nur „dufte“ sondern auch Wirkstoffbomben. Das ist der Grund für den erhobenen Zeigefinger, den man in vielen Büchern ob der Anwendung findet. Man darf diese starken und wertvollen „Konzentrate“ eben mal nicht unter dem Motto „viel hilft viel“ verwenden.
Wer sich da ein wenig unsicher fühlt, kauft sich einfach die ganz edlen teuren Tropfen, damit geizt man automatisch. 😉
Ich nutze die ätherischen Öle aus der Aromatherapie eben gern, wenn die Saison oder mein Vorratsschrank gerade nicht das passende Kraut hergeben. Oder wenn es einfach nur „dufte“ sein soll, oder ich peppe meine Kreationen eben ein bisserl auf. Als Duftstoff kommt eigentlich nahezu überall was mit hinein und als Wirkstoff auch immer öfter.
Ich würde da gern aus der Aromatherapie einen „Duftspaß“ machen, aber das könnte dazu führen, dass die Schulmedizin noch weniger ernst nimmt, als sie das zur Zeit tut, obwohl es längst genügend Beispiele für ihre heilkräftige Wirkung gibt.
Für mich war und ist die Bekanntschaft mit Eliane wirklich sehr fruchtbar. Ich kombiniere das Beste aus beiden Welten, Kräuterkunde und Aromatherapie. Und ich durfte eine Kräuterfrau kennenlernen (ja, für mich ist sie eine), die ihre Kräuter liebt und schätzt. Als wunderbare Helfer für Mensch und Tier eben und nicht als alternative Geldquelle…