Es könnte so schön sein: Mann hat ihn, den Partner fürs Leben (oder auch nur für diese eine, besondere Nacht) und dann ist der Geist willig, aber das Fleisch ist schwach…
Da das wichtigste Organ beim Sex nun mal der Kopf ist, sind hier auch meist die Gründe zu suchen. Er wird oft von Gefühlen geplagt, oder das Gedankenkarussell lässt keine Ruhe.
Es ist, wie es ist: Die beiden Königskinder können zusammen nicht kommen.
Wenn trotz der Tipps aus dem vorhergehenden Artikel keine Besserung erfolgt ist, müssen wir tatsächlich an körperliche Probleme denken. Ich gehe mal davon aus, dass Sie gesundheitliche Probleme beim Arzt abgeklärt haben. Nun sitzen wir hier wieder, allein mit dem Problem und hoffen auf eine Lösung.
Und wieder lade ich Sie ein Altes, Bewährtes und auch Ungewöhnliches aus dem Reich der Pflanzen und der Fantasie mit mir zu probieren (getrennt natürlich 😉 ).
Gehen wir noch einmal auf die wichtigsten (körperlichen) potenzstörenden Ursachen ein.
- Rauchen: Ganz klar, als gefässverengendes Gift kommt Rauchen dem Blutandrang an der gewünschten Stelle alles andere als entgegen. Sollten Sie den positiven Gedanken fassen, dass Rauchen ganz aufzugeben (dieser Artikel wäre doch schon ein schöner Grund), dann kann Ihnen die Iboga (Tabernanthe iboga) dabei helfen und damit kennen Sie gleichzeitig die erste potenzstärkende Pflanze.
- Alkohol: anders als im Straßenverkehr sollte man sich hier um die 0,5 Promillegrenze bemühen. Das Gläschen Rotwein ist fraglos förderlich, ein Übermaß abträglich und Schnaps fördert er die wohlige Bettschwere. Ich habe mir allerdings sagen lassen, dass eine ordentliche Portion Jägermeister hier Wunder wirken soll… ich möchte niemandem zu exzessiven Gebrauch überreden, aber, naja, kann sein… ist ja ein Kräuterlikör. Sollte, bei Gelingen, aber nicht zur Gewohnheit werden. Zumal die wirksame Dosis hier wirklich recht hoch sein soll.
- Antibiotika: Ja, auch hier kann es zur Verhinderung des ehelichen Werkes kommen. Auch Anitmykotika gehören zu den Spaßverderbern. Ich hoffe nur, dass Sie sie nicht lange einnehmen müssen.
- Antikrebsmittel: Wer Krebs hat, hat sicherlich meist anderes im Kopf. Trotzdem sollten sie wissen: hier sind die Medikamente fürs Versagen verantwortlich, nicht die Krankheit. Machen Sie sich nicht zusätzlich Vorwürfe.
- Beruhigungsmittel: Da diese auf das vegetative Nervensystem wirken, gehen sie meist auch auf die Potenz.
- Blutdrucksenker: Ganz klar, wo kein Druck ist, kann sich nichts aufbauen. Tatsächlich wird sogar der Sinn von Blutdrucksenkern neuerdings von einigen Fachleuten in Frage gestellt. Dr. Jörg Zittlau meint dazu: „Die wissenschaftliche Datenlage liefert keineswegs Belege dafür, dass diese Arzneien die Lebenserwartungen der Betroffenen verlängern. Dafür haben sie unzählige Nebenwirkungen. Eine davon: Impotenz.“ (Zittlau: 2006). Zittlau greift damit ein heißes Eisen an. Ich bin da übrigens seiner Meinung. Das heißt nicht, dass ich Ihnen jetzt dazu rate, ihre Betablocker in den Müll zu werfen. Obwohl ich schon von einigen Therapeuten gehört habe, die das schmerzfrei tun. Ich halte es aber für wichtig, das Bluthochdruckproblem noch einmal neu zu überdenken: Wenn man das Herz auf eine physikalische Pumpe reduziert, mag das alles passen, je weniger Druck im System ist, desto weniger kann kaputt gehen. Jedenfalls in den Leitungen. Natürlich kommen aber auch Nährstoffe nicht mehr überall hin, wenn der Druck runtergeht (wie bei einer Zentralheizung im Dachgeschoss…) wichtige Gebiete, so die Meinung der Kritiker, werden unterversorgt. – Ich persönlich hab ein Problem mit der rein physikalischen Sicht. Aber das ist mein Ding. Ich würde mich aber freuen, wenn sich ein paar fähige Köpfe dem Bluthochdruck noch einmal annehmen würden..
- Lipidsenker: Tatsächlich wird auch um Cholesterin als Verursacher der Herz-Kreislauferkrankungen gestritten. Trotzdem erfreuen sich die Lipidsenker nach wie vor einer großen Verschreibungshäufigkeit. Selbst Todesfälle (Lipobay-Skandal) minderte die Verschreibungsfreude nicht. Durch massive Eingriffe in den Stoffwechsel gehören aber auch diese Mittel oft zu den Potenzfeinden.
- Schmerzmittel: Sogar Aspirin (ich meine jetzt den Wirkstoff ASS und nicht die Marke) kann sich negativ auswirken, es verringert die Ausschüttung männlicher Hormone. In der Schwangerschaft eingenommen, kann es die Libido des männlichen Embryos beeinträchtigen. Gichtmittel, opiathaltige Mittel und Kortison können ebenfalls potenzsstörend wirken.
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Was ist zu tun?
Zum einen natürlich die Hormone anregen. Männliche Hormone sind da sehr pflegeleicht und reagieren schon bereitwillig auf:
- Fettarmes Essen: Also weg mit dem Eisbein, sonst werden Enzyme ausgeschüttet, die die Hormone vergällen… schlanke Männer bilden sowieso mehr Testosteron, weil Fettgewebe mit Östrogenen liebäugelt…
- Sex: Na, da wäre ich nie drauf gekommen… 😉 Das ist allerdings mehr ein vorbeugender Tipp. Durch regelmässigen Sex kann der Testosteronspiegel zwei- bis dreifach höhere Werte aufweisen, als bei den beschaulichen Schlafzimmermenschen.
- Sonne: Ab an den Strand – das Testosteron liebt das!
- Zink: Das Mineral hilft den Männern hoch. Also meine Damen, auf den Speiseplan gehören zukünftig verstärkt: Erdbeeren und Himbeeren. Schon eine Handvoll soll spürbare Wirkung zeigen.
Welche Pflanzen unseren Hormonen auf die Sprünge helfen, sehen wir noch später.
Außerdem können wir dafür sorgen, dass der Blutfluss angeregt wird. Natürlich im Beckenbereich. Nein, ich meine keine, auf einen kleinen Bereich beschränkte, Massage. Der ganze Unterbauch sollte durchblutet sein. Dabei hilft:
- Sport (selbsterklärend, oder?)
- Massage: Am besten mit einem wunderbaren Kräuteröl. Waren Sie schon mal bei einer klassischen Massage? Wissen Sie noch grob, in welcher Richtung dort massiert wurde? Gut – für die Beckendurchblutung machen Sie es bitte genau anders herum. Der kräftige Strich wird nach unten ausgeführt, nicht in Richtung Schultern. Das sammelt Energien und Blut im Becken.
Durchblutende Kräuteröle lernen wir noch kennen. Das „Feuer im Becken Balsam“ für die Frau wurde bereits im vorhergehenden Beitrag vorgestellt.
Wer abends den betörenden Duft der Datura schnuppert, wird mit sinnlichen Träumen belohnt.
Es gibt eine viele Liebespflanzen, die Geist und Körper auf die Sprünge helfen können. Einige wachsen sogar zwischen Haustür und Gartenzaun. Gehen Sie mit mir auf Entdeckungsreise….
- Brennnessel: Der Potenzbissen beim Waldspaziergang. Die Brennnessel wirkt auf zweierlei Art: Zum Einen hilft die Wurzel bei gutartigen Prostatavergrößerungen (die ihrerseits dafür verantwortlich sind, mehr Östrogen als Testosteron zu produzieren), zum Anderen sind die Brennnesselsamen ein Tonikum. Für Männlein und Weiblein, wenn auch die Herren ein wenig mehr profitieren. Fazit: Samen – immer gut und hochempfehlenswert! Wurzeln – bei Prostataproblemen kann man einen Esslöffel der getrockneten zerkleinerten Wurzeln mit 200 ml Wasser fünf Minuten köcheln lassen. Drei Tassen täglich.
- Damiana: Dieses würzige leckere Kräutlein ist tatsächlich mittlerweile in der Apotheke zu bekommen. Im Eigenversuch sind beste Wirkungen als Likörchen festgestellt worden – obwohl einige Autoren von der Mischung Alkohol/Damiana warnen. Darum ein Teerezept: 2 Essl. Kraut mit einem halben Liter Wasser aufkochen, fünf Minuten ziehen lassen, nach Bedarf trinken und auf eineinhalb Stunden Wirkung freuen. Damiana hilft auch gegen Stress und Depressionen, womit man das Kraut auch in anderer Absicht gut trinken kann. In der Homöopathie ist es ebenfalls als Aphrodisiakum gebräuchlich. Die Kräuterhexe räuchert auch gern damit, um ihren Liebsten zu betören. Trotz des Lobes nicht überdosieren (mehr als drei EL am Tag) und auch bei Blutarmut lieber wenig nutzen.
- Hafer: Na, sagt Ihnen die alte Redewendung noch etwas: „Wenn sie der Hafer sticht„? Aha… trotzdem ist der Hafer zu Unrecht ein wenig in Vergessenheit geraten. Hafer ist nicht zimperlich. Aber bitte nicht in homöopathischer Dosis, wir wollen ja was Handfestes. Sie können nicht nur Haferflocken verwenden, sondern auch im Stall mal eben Haferstroh klauen gehen. Therapeutisch wirkt beides. In einer Studie wurde nicht nur über verstärkte Erektionskraft berichtet und mehr Lust, sondern auch über multiple Orgasmen. Tja… ich glaub die Cornflakes haben erst einmal ausgedient. Zurück zum Müsli. Die Kölln-Flocken aus dem Schrank geholt… Nur Glutenempfindliche dürfen hier leider nicht profitieren. Die Dosierung für Hafertee liegt bei drei Tassen täglich, Extrakt kann mit 300 bis 600 mg genommen werden. Eine Überdosierung von Haferflocken oder -samen ist kaum möglich, da auch unser Magen nur eine begrenzte Kapazität hat.
- Gingko: Nach alten Quellen hat bereits Goethe dieser Pflanze vertraut. Sie ist ein wunderbares Mittel bei Durchblutungsschwäche (und steigert damit auch die Hirnleistung und… ja richtig geraten!). Es lohnt sich auf alle Fälle einmal, Gingko auszuprobieren. Dabei dürfen Sie getrost auf Fertigpräparate vertrauen. Achten Sie allerdings auf Präparate, die einen 25 % Anteil von Ginkgoflavonglykoside und 6 % Terpenlactone haben. Nur mit diesen Werten sind die positiven klinischen Studien durchgeführt worden. Auch wenn das jetzt wirklich ein schwieriges Vokabular ist – für ein ausgeglichenes Liebesleben lohnt sich das Abschreiben.
- Ginseng: Ein ähnliches Tonikum, wie der Gingko. Ginseng wird seit Tausenden von Jahren geschätzt. Seine Einsatzgebiete sind Erschöpfung, Schwächezustände und Impotenz. Ginseng ist die Hilfe par excellence, wenn wir mit Stress und Krisen fertig werden müssen. Dabei beschränkt sich das nicht nur auf seelische Krisen. Auch Extremsituationen wie Hunger oder Hitze werden besser vertragen. Außerdem fördert er den Schlaf. Er erhöht sowohl die Leistungs– als auch die Liebesfähigkeit. Bitte nicht auf die Idee „viel hilft viel“ verfallen. Mitnichten. Langfristig überdosiert können sich Schlafstörungen oder Bluthochdruck einstellen. Bisher wurden die Nebenwirkungen allerdings nur in Ländern beobachtet, wo Ginseng auf dem täglichen Speiseplan (ohne Dosierung) steht. Achten Sie, wenn Sie ein Fertigpräparat nehmen, auf ein Monopräparat (außer Ginseng nichts drin), in Kombinationspräparaten ist der Ginsenganteil oft zu gering.
- Ziegenkraut (Epimedium sagittatum): Eines der Hauptbestandteile des pflanzlichen“ Frauenviagras“ „Femi-X“ aus Dänemark. Dieses Kraut scheint den Blutfluss optimal zu lenken. Nicht nur an die pikanten Stellen, sondern auch in die Haut, die damit leichter erregbar wird. Tatsächlich wird aber auch das Gehirn mit mehr Blut versorgt, die Fantasie darf weiter mitspielen. Nebenbei wirkt das Ziegenkraut blutdrucksenkend, was ein Widerspruch zu sein scheint… Ziegenkraut tut Männlein und wenn man den Dänen glauben kann (ich tu es) auch Weiblein gut. Bei korrekter Dosierung (zweimal täglich ein Teel. Tinktur) sind keine Nebenwirkungen bekannt. Ja ihr Ungeduldigen, das Rezept folgt unten…
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Das war jetzt wirklich nur eine kleine Auswahl von „Liebesmitteln“. Die Kräuterkunde gibt noch viel mehr her. Auch im Gemüsegarten ist Einiges zu finden. Die chinesische Pflanzenheilkunde bietet noch einige interessante und erprobte Kandidaten.
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Damianaschnäpschen (nach Dr. Zittlau)
0,7 l weißer Rum
20 g Damiana
20 g Sabalfrüchte
2 Vanilleschoten
4 Zimtstangen
2 g Macisblüte
0,5 g Galgant
Die Zutaten einen halben Mondlauf (10 bis 14 Tage – für die Nichthexen) lang ausziehen lassen. Regelmässig schütteln. Abseihen und Kräuter gut auspressen.
Gut bei nervöser Erschöpfung, Impotenz, sexueller Antriebslosigkeit. Bitte nicht mehr als 2 Schnapsgläschen am Tag.
Damiana verspricht prickelnden Sex für beide Geschlechter – die Sinnlichkeit steigt, Reize werden intensiver wahrgenommen.
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Ziegenkrauttinktur
80 g Blätter
1 l Wodka (40-45%)
Einen Monat lang ausziehen lassen.
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Aromatische Pflanzenhelfer
Wie bereits im vorigen Beitrag erklärt, ist die Atmosphäre wichtig für die Lust. Düfte wirken dabei gezielt und direkt. Raffinierte Liebhaberinnen bringen ihre Aromalampe zum Einsatz und finden Verbündete in folgenden Ölen:
- Bergamotte: gegen Versagensängste – Potenzschwäche
- Jasmin: Anti-Angst-Öl, hilft Frauen beim Loslassen
- Neroli: Nimmt Männern die Angst vor Nähe – Blockadenlöser
- Sandelholz: Klassiker, nahezu unumgänglich. Phytopheromon (pflanzlicher Sexuallockstoff, dem menschlichen sehr ähnlich). Wirkt stimulierend.
- Weihrauch: Verstärkt Empfindungen und ist ein klassisches Liebesöl. Vertieft das Gefühl der Verschmelzung mit dem Partner.
Das schönste Duftöl nutzt allerdings nichts, wenn dem Partner der Geruch nicht gefällt…
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Auch ein Liebesbad kann der Zweisamkeit sehr förderlich sein. Nehmen Sie als Badezusatz doch mal 5 Tr. Zimtöl, 3 Tr. Jasmin und 2 Tr. Sandelholz, gemischt in einer Tasse Buttermilch…
Ich kann nicht versprechen, dass es danach „sauber“ zugeht.
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Sie wollen auf Nr. „Sicher“ gehen? Dr. Zittlau beschert uns dafür folgendes Rezept:
Erektionsbad
5 Tr. Bohnenkraut
5 Tr. Rosmarin
5 Tr. Wacholder
3 El Akazienhonig
Alle Zutaten mischen und ins Bad geben… sich selbst am Besten auch mit hinein.
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Das letzte Schmankerl: Ein Parfüm für starke Männer (auch das haben wir Dr. Zittlaus Recherchen zu verdanken)
10 Tr. Narde
2 Tr. Jongquille absolue
2 Tr. Saflor absolue
3 Tr. Mairose absolue
2 Tr. Hyazinthe absolue
1 Msp Iriswurzel
1 Msp Mimose
10 ml Jojobaöl
Alle Zutaten vermischen und einen Mondlauf lang dunkel reifen lassen. Es ist ein sehr intensiver Duft, sparsam verwenden. Luxus – pur (was Interessierte schon am Preis merken werden).
Die babylonische Königin Semiramis holte sich die Zutaten hierfür aus ihren hängenden Gärten. Weil das Parfüm einen unermesslichen Wert hatte, wurde es in Karaffen deponiert, die mit Goldstaub bedeckt waren. Der Duft soll die Männer schwach, aber im entscheidenden Moment stark gemacht haben. Es steht Ihnen frei, diesem Geheimnis selbst auf die Spur zu kommen.
Dieses und auch andere Rezepte, sowie weitere Kräuter finden Sie in Dr. Jörg Zittlaus genialem Buch
Das Büchlein ist zum Taschengeldpreis zu haben (Sie können auch auf den Link klicken und direkt bei Amazon bestellen) und meiner Meinung nach z. Zt. das Beste zu diesem Thema auf dem Markt. Ich hab ihm viele Tipps zu verdanken.
Natürlich ist das nicht das Einzige, was eine Kräuterhexe zu diesem Thema in Petto hat. Aber das würde auch diesen Blog sprengen. Liebesmittel sind, wie alle anderen Kräuteranwendungen auch, immer sehr individuell. Das Internet kann damit eigentlich immer nur ein Einstieg in das Thema sein.
Ja, das wars dann für heute. Ich wünsche Ihnen, dass Sie immer gut „drauf“ sind…