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Posts Tagged ‘Beinwell’

Viele von euch wissen, dass ich einen kleinen Rattler habe. Diese Mini – Pinscher sind wahre Energiebündel. Die Kombination von jugendlichem Leichtsinn, Power und einer Flexileine führte aber fast zu einer Katastrophe:

Meine kleine wilde Hummel rannte mir (vollgepackt mit Gepäck) dreimal um die Beine (Flexileine!) und sprang dann in ein nahendes Auto (Altstadtstraße, kaum Bürgersteig).

Der Dumme war natürlich am anderen Ende der Leine. Ich war einfach nicht vorausschauend genug. Natürlich wusste ich, das der Kleine auf Autos zustürmt, meine Gedanken waren jedoch woanders.

Es gab einen fürchterlichen Rumms, mein Kleiner wurde zurückgeschleudert und landete jaulend hinter mir im Sand. Mein erster Gedanke war: „Er jault, er lebt noch!“

Dem schnell reagierenden Autofahrer war zu verdanken, dass ihn die Hinterräder nicht noch erwischt haben.

Ich habe natürlich gleich alles fallen lassen und mir den Kleinen geschnappt. Auf den ersten Blick war nicht viel zu sehen. Es blutete am rechten Hinterlauf, zum Glück nicht stark, aber er hielt ihn wimmernd in Schonhaltung eingezogen. Ich versuchte mit Hilfe des Fahrers einen tierärztlichen Notdienst zu erreichen, aber erst ein freundlicher Passant konnte uns einen Tierarzt nennen, der zwar telefonisch nicht antwortete, aber „bestimmt aufmacht“.

Zum Glück war es auch so. Der Tierarzt untersuchte meinen Rattler und stellte zunächst Prellungen und eben die Wunden fest. Gebrochen schien nichts. Die Wunde am Hinterlauf war recht tief, was bei einem Rattler schnell geht, der ist von Natur aus sehr dünn. Da ist nichts, weder Fell noch Fett.

Der Arzt betrachtete die Wunden, gab noch Antibiotika und drückte mir eine Wundsalbe mit Manukahonig in die Hand. Ich solle die offenen Stellen damit behandeln, zweimal täglich. Verbinden wolle er das nicht, seiner Erfahrung nach heile so etwas offen besser ab.

Ok … im Prinzip bin ich dafür. Aber die Wunden waren wirklich „offen“. Ich konnte die Sehne sehen, wenn nicht gar mehr. Und da soll ich jetzt einfach dieses Manukazeugs draufmachen und gut? Ich meine, wenn sich da jetzt was entzündet, gerade am Gelenk …

Aber da musste ich nun durch. Also rauf mit der Salbe! Was soll ich sagen? Die klebt wie Pumasch… – ihr wisst schon. Leider nicht nur am Tier. Honig eben. Ein paar ätherische Öle seien da drin, um Parasiten abzuhalten. Und natürlich den Hund  – vom Lecken nämlich.

Gut – Parasiten gab es nicht. Könnte auch an der Jahreszeit liegen. Den Hund hielt das nicht ab. Er leckte … ich fluchte. Für mich waren das nun 24 Stunden Alarmbereitschaft. Für die nächsten Tage … Und Rattler haben eine ziemlich lange Zunge! Wenn du glaubst, die lecken sich die Vorderpfote, dann ist die Zunge schon auf dem Weg nach hinten.

 

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Einen Tag nach dem Unfall: Das Gewebe ist gut abgeschwollen. Das Gelenk kaum noch dick. Es kommt kein Blut mehr, nur etwas Flüssigkeit – keine Eiterbildung. Richtig genau mag ich trotzdem noch nicht hingucken, weil man immer noch viel von der Sehne sieht. Als Laie würde ich auf den Ansatz derselben tippen, aber da kann ich mich auch irren …

 

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Nochmal vier Tage später. Die Wunden wachsen vom Rand her zu. Wundflächen sind deutlich kleiner geworden. Es kommt mir sehr schnell vor. Die große Wunde hat schon wieder „Haut“, die tiefe natürlich noch nicht.

 

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Auch die Sehne ist kaum noch zu sehen. Ich bin sehr erleichtert.

 

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Nochmal vier Tage später. Es ist alles zu. Ein wenig Schorf noch auf der tiefen Wunde. Ich schicke Dankgebete an den Schutzengel, der sich zwischen Hund und Auto geworfen hat und natürlich auch an den Tierarzt …

 

Insgesamt empfand ich die Heilung als ungewöhnlich schnell und sauber. Darum schau ich mir die Salbe noch mal genauer an:

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Ich habe mit „Manuka Lind“ behandelt. Als Wirkstoff werden hier Manukahonig und Beinwell angegeben. Mit Manuka hatte ich bisher keine Erfahrung, weiß aber als Hobbyimker, das Honig (unbehandelter – damit meine ich auch nicht mit Chemie behandelte Bienen) ein wunderbarer Wundheiler ist. Der Honig aus den Manukablüten soll dem noch eins drauf setzen. Na, das ist natürlich eine unschlagbare Kombination: Beinwell als schneller Gewebeheiler und Manuka, der wohl unter Anderem mit seiner keimwidrigen Wirkung trumpft. Ich bin wirklich positiv überrascht.

Leider verrät der Hersteller nicht, welche ätherischen Öle noch zugefügt wurden. Meiner Nase nach tippe ich u. a. auf Lavendel und Geranie. Aber da muss noch mehr drin sein. Etwas leicht Herbes ist wahrnehmbar. Ich bin davon überzeugt, dass die Öle nicht nur Fliegen und Mücken abwehren, sondern ebenfalls die Wundheilung kräftigt unterstützt haben.

Ein Hammermittel!

Lediglich über den Hilfsstoff „Macrogol“ konnte ich nichts Hilfreiches herausfinden. Der einzige kleine Wermutstropfen in diesem Heilcocktail. Vielleicht weiß ja jemand von euch mehr. Als Selbstrührer wäre ich geneigt, so eine Heilsalbe in eigener Regie zu kochen, aber Wundheilung scheint mir ein heißes Eisen. Das war mir vorher gar nicht bewusst. Sowohl die Tierheilpraktiker als auch meine alternative Tierärztin lehnten eine Begleitung der Heilung ab. Die Verantwortung überließ man den klassischen Veterinären.

Mir ist auch nicht ganz klar, wozu das Macrogol wichtig ist. Ich hätte jetzt einfach Honig und Beinwell zusammengerührt, ohne weitere Träger- oder Hilfssubstanz. Na, vielleicht sind ja wirklich Chemiker oder Apotheker unter euch, die mich hier mal aufklären können. Im Netz hab ich es nur in seiner Eigenschaft als Abführmittel gefunden.

Mein Rattler springt jedenfalls wieder! Und dafür bin ich absolut dankbar! Allen die geholfen haben: Schutzengel, Autofahrer, Tierarzt und auch der Firma Inuvet! (Sollte das hier ein Mitarbeiter der Firma lesen: ich wüsste wirklich unheimlich gern, welche Öle drin sind! 😉 )

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… jedenfalls wenn sich die Frühjahrskräuter noch nicht so wirklich blicken lassen. Was schon da ist und sich freudig für unsere Sinne zur Verfügung stellt, hab ich euch hier beschrieben:

http://whisperingweeds.me

Allem, was noch nicht ins neue Jahr lugt, müssen wir da vielleicht ein wenig entgegenkommen. Ich denke da an Wurzeln…

Pflanzen verlieren ihre Nährstoffe nicht einfach, sondern sie befinden sich, je nach Jahreszeit, in anderen Pflanzenteilen. Im Winter nun mal gern in Rinde, Knospe und Wurzel. Über die Knospen, die ich euch wirklich sehr ans Herz lege (man kann danach morgens Bäume pflücken), hab ich letztes Jahr schon geschrieben:

http://whisperingweeds.me/2013/04/15/fit-und-vital-mit-der-knospenkur/

aber auch die Knospentinkturen sind äußerst wertvoll und nicht zu verachten, die findet ihr in der sog. „Gemmotherapie“. Meine Ausführungen dazu könnt ihr hier noch einmal nachlesen:

(https://earthwitch.wordpress.com/2011/04/07/schnell-noch-zugreifen-die-knospenapotheke/)

inzwischen hat sich auch schon eine Mitleserin als Bezugsquelle angeboten, denn das Herstellen ist nicht jedermanns Sache.

Wer sich ernsthaft mit der echten Gemmotherapie auseinandersetzen will, dem bleibt ein intensiveres Studium nicht erspart. Die Erfolge sind allerdings auch beeindruckend.

Doch zurück zu unseren Wurzeln (im allerwahrsten Hexenwortsinne 😉 ).

Ich muss da ein wenig aufpassen, ob ich das Thema nicht auch schon gebloggt habe, aber ich glaub, es ist (von mir) relativ unberührt.

Wahrscheinlich könnt ihr nicht jede Wurzel selbst sammeln. Das ist meist nicht tragisch, da kann man vielerorts noch den Apotheker fragen. Ich sag das mit einem weinenden Auge, denn in meinem Ort werden die Kräutlein allmählich aus den Regalen genommen. Es rentiert sich einfach nicht für die kleinen Apotheken, weil immer mehr Menschen an unsere Pharma glauben und immer weniger sich (ernsthaft) mit Heilkräutern oder Volksheilkunde auseinandersetzen und die Verantwortung für ihre Gesundheit schlicht an Halbgötter in weiß abgeben.

Ich will hier nicht gegen Arzt und Apotheker argumentieren, bei Leibe nicht. Aber im Vorfeld einer schweren Erkrankung, bei Begleitung einer ärztlichen Therapie oder in der Vorsorge können wir selbst viel tun. Und gerade das versuchen bestimmte Kreise uns auszureden. Lasst die Ärzte das machen, was sie studiert haben: Uns dort helfen, wo wir nicht weiterkommen. Letztendlich halte ich es sowieso für gesünder, die Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen, dann kommen wir weg von dem: „wenn ich trotz Rauchen, Trinken und Völlerei nicht gesund werde, hat mir der Arzt die falschen Pillen gegeben…“

Nun, die Aussage hab ich ein bisschen modifiziert… aber im Prinzip höre ich den Inhalt Tag für Tag. „Ich mach doch schon alles, was der Arzt sagt… aber eine kleine Freude (Rauchen, Trinken, Futtern – vor allem das Falsche) braucht der Mensch doch…, vielleicht benötige ich andere Medikamente.“

Diesen Menschen hilft leider weder Arzt noch Heilpraktiker, da kann nur noch das Schicksal durch böse, aber hoffentlich heilsame Schläge zu einer Kehrtwende führen.

So genug davon. Ich will hier nicht dauernd den Zeigefinger heben. Unsere Kräuter sollen doch auch Spaß machen. Da verbinde ich am Liebsten das Kulinarische mit dem Heilsamen (ja, Gesundheit kann schmecken! Siehe oben. Ein paar Rezepte mit Frühlingskräutern findet ihr auf www.whisperingweeds.me).

Wer also selbst sammelt, sollte Folgendes beachten:

  • klärt ab, wann eure Wurzel am heilkräftigsten ist (beim Löwenzahn gibt’s da schon einen deutlichen Unterschied zwischen Herbst- und Frühjahrswurzel).

  • In der Regel werden Wurzeln bei feuchter Erde (logisch – buddel mal aus knarztrockener) und bei abnehmendem Mond geerntet. Wer es hexenperfekt machen will, erntet vor Sonnenaufgang. Im Winter noch recht leicht machbar…

  • Wer mit einem Spaten erntet, sticht meist etwas von der Wurzel ab, so dass die Pflanze nachwachsen kann. Der typische Unkrautstecher macht die Ernte ertragreicher und es gibt dickere Wurzeln, aber meist entfernen wir die Pflanze gänzlich vom Standort. Das sollte man nur tun, wenn dort genug Exemplare stehen. Knoblauchsraukenwurzel, die zur Zeit noch das herrliche Meerretticharoma hat, lässt sich so leicht ernten.

  • Wenn ihr die Wurzeln aufheben wollt, müssen die gut durchgetrocknet werden. Am Besten Ofen oder Heizung mit zur Hilfe nehmen und bei 40 – 60 Grad trocknen. Die Wurzeln sollten beim Brechen knacken.

  • Wer gleich Tinkturen oder Öle ansetzen will, sollte die Wurzeln auch leicht antrocknen lassen, damit der Wassergehalt (vor allem beim Ölansatz) etwas sinkt.

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Wurz ist nicht immer gleich Wurzel…

Ihr findet sicherlich in so manchem Kräuterbuch auch Kräutlein, die auf „wurz“ enden. Damit ist nicht immer eine Wurzel gemeint, jedenfalls nicht die pflanzeneigene. Die Volksheilkunde will damit meist ausdrücken, dass die Pflanze direkt an die „Wurzel des Übels“ geht. Schön oder? Eine ursachenorientierte und nicht symptomorientierte Heilweise…

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Wer, was, wo?

Ich glaube, das sind drei von fünf journalistischen Grundsätzen, die bei Artikeln beachtet werden. Aber auch beim Kräutersammeln ist das wichtig. Daher diese kleine Übersicht:

Wurzel

Standort

Wirkung

Angelika

Auen, Feuchtgebiete, Wälder

Verdauungssystem

Baldrian

Bäche, Seen

 Nerven

Brennnessel

Äcker, Ödland, Wegränder

 Prostata

Beinwell

Bäche, Seen, Sümpfe

 Gewebe

Bibernelle

Magerwiesen

 Entzündungen, Husten

Blutwurz

Magerwiesen

 Entzündungen, Infektionen

Kalmus

Bäche, Seen

 Verdauungssystem

Löwenzahn

Fettwiesen

 Verdauungssystem (Nieren, Galle)

Meerrettich

Ödland, Schuttplätze, Gärten

 Entzündungen, Infekte

Möhre

Gärten

 Arteriosklerose, Entzündungen, Würmer

Petersilie

Gärten

 Steinleiden, Bluthochdruck

Quecke

Äcker, Ödland

 Fusspilz, Hauterkrankungen, Haarwuchs

Topinambur

Gärten, auch Waldlichtungen

 Blutarmut, Diabetes, Übergewicht

Wenn Sammeln oder Apothekenbesuch nicht erfolgreich sind:

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Geh´n dir mal die Kräuter aus,

Kräuterschulte schickt ins Haus.

http://www.kraeuterschulte.de

Ein bestens sortierter Kräuterhandel, der auch kleine Mengen verschickt.

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Angelika (Angelica archangelica)

Nomen est omen, kann ich hier nur sagen. Wenn unsere Vorvorderen eine „Erzengelwurz“ hatten, sieht man schon mal, was ihr zugetraut wurde. Da kann sich die Kommission „E“ ruhig die Zähne dran ausbeißen.

In Skandiavien war die Angelika aus der Volksmedizin nicht wegzudenken. Wobei wir auch gleich bei einem Phänomen sind: Es gibt Forschungen zu dieser Pflanze, die belegen, dass nördlich geerntete Sorten scheinbar recht potent gegen Krebszellen sind (es wurden ätherische Öle getestet – wer mehr wissen will, schaut hier: http://blog.aromapraxis.de/2010/01/13/atherische-ole-gegen-tumore/ ),

während die in südlicheren Regionen wachsenden Exemplare andere Eigenschaften aufweisen.

Die getrocknete Wurzel wurde auch als Amulett gegen Hexerei getragen. Auch wenn heute viele nicht mehr an so etwas glauben: Wurzeln um den Hals sind durchaus auch eine Heilmethode (Siehe weiter unten beim Meerrettich).

Die Angelika hat sicherlich noch mehr positive Wirkungen, als nur auf den Vertrauungstrakt allein. Wer sich mit ihr einmal näher befassen möchte, kann z. B. die Samen räuchern. Trotz des großen Engagements einzelner Wissenschaftler (wie oben in dem Link), wird es sicher noch einige Zeit brauchen, bis sich die Erkenntnisse über unseren pflanzlichen Erzengel gegen den derzeitigen offiziellen Stand der medizinischen Empfehlungen durchgesetzt haben.

Das ätherische Öl (Samen und auch Wurzel), oder auch die Räucherungen werden als Schutz und gegen Ängste eingesetzt.

Wer selber sammelt, sollte die Pflanze gut kennen, oder im Garten anbauen.

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Baldrian

Auch eine Wurzel, die gern um den Hals getragen wurde. Dabei hatte man allerdings oft mehr die Anziehung des männlichen Geschlechts, als den Schutz im Hinterköpfchen. Ich kanns mir ob des Geruches nicht so recht vorstellen, aber andererseits, wenn ich an die edlen, heute teilweise nicht mehr erhältlichen, Zutaten der Parfümerien denke… Da wurden Ausscheidungen aller Art verarbeitet.

Der Baldrian beruhigt, macht aber nicht schläfrig. Daher eignet er sich hervorragend gegen Prüfungsängste.

Optimaler Weise ernten wir die Wurzel im Frühherbst, vornehmlich von älteren Pflanzen um einer hohen Wirkstoffdichte gewiss zu sein.

Für die Kopfarbeiter unter euch: Die Inhaltsstoffe der Wurzel wirken positiv auf den Neurotransmitter GABA. Ein Mangel dieses Stöffchens lässt Stress, Angst und Nervosität wachsen. Der Baldrian verringert den GABA-Abbau und lässt uns damit Erregung und Angst besser kontrollieren.

Für Herzarbeiter und Hexchen: Die Wirkstoffe der Wurzel drängen die Beta-(Hirn-)wellen zurück. Wir kommen in die langsam schwingenden Delta- und Theta-Wellen. Das sind Hirnfrequenzbereiche die wir in entspannten Zuständen (Meditation, Schlaf) erreichen. Diese Frequenzbereiche werden von echten Hexen und echten Mentalisten (ich meine jetzt nicht diese Fernsehshow-Artisten, sondern Menschen, die ihren Geist trainieren um mehr im Leben zu erreichen) angestrebt und klassisch durch Meditation oder Ritual erlangt. Auf dieser Ebene lassen sich Dinge verwirklichen.

Baldrian ermöglicht jedes Werk, das der Abwehr böser Kräfte dient.“

(Brooke 1992)

vergesst nicht: ihr seid auf einer Hexenseite 😉

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Anwendungen:

1 El Baldrianwurzeln mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, 10 Min. abgedeckt ziehen lassen. 2 bis 3 Tassen pro Tag in schweren Zeiten, oder nach Bedarf eine Tasse vor dem „aufregenden“ Ereignis.

Für guten Schlaf gebt ihr 2 El der Wurzel ins eingelaufene Badewasser und badet maximal 10 Minuten. Hier dominiert (anders als beim Tee) die einschlaffördernde Wirkung der ätherischen Öle.

Der Baldrian wurde früher hauptsächlich bei Magenbeschwerden angewendet. Erst in neuerer Zeit hat man die beruhigende Wirkung entdeckt, die man bis heute im Detail noch nicht genau erklären kann. Er gehört somit zu den wenigen Pflanzen die trotz nicht vorhandener Beweisstudie als Heilmittel anerkannt sind.

Mehr über den Baldrian und vor allem über die leckeren Blüten hab ich hier geschrieben:

https://earthwitch.wordpress.com/2010/06/10/baldrian-ja-ich-grill/

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Der Beinwell

Neulich hab ich in einem der neu erschienen Kräuterbücher gelesen, „Beinwell“ käme von „Bein“, also unseren Laufwerkzeugen und „well“ heißt gut. Die Bedeutung von Beinwell wäre somit „Gut für das Bein…“ autsch…

Mannomann… ich hatte erst überlegt, das Büchlein hier mit einer entsprechenden Warnung vorzustellen. Ich habe große Probleme mit einigen dieser Neuerscheinungen, die ihr Wissen wohl aus eigener Interpretiation, Google und Wikipedia beziehen.

Nichts gegen Google und Wikipedia. Aber wenn ich ein Buch schreiben will, dann sollte ich doch etwas Erfahrung aus EIGENER Hand mitbringen, kombiniert mit Recherche und voilà… nun ja… die Zeit wird das schon regeln.

Sinngemäß ist die obige Interpretation gar nicht so falsch, aber die wörtliche Ableitung ist schlicht Käse. Mit „Bein“ ist in diesem Fall „Knochen“ gemeint. Bein war und ist ein deutscher Begriff dafür (Wadenbein, Schienbein, Mondbein… Falzbein).

Und das „well“ haben wir nicht aus dem Englischen geklaut und „gut“ damit gemeint, es ist eher im Begriff von „wallen“ – zusammenwachsen – zu sehen. Der lateinische Name „Symphytum“ bestätigt das noch einmal. Er kommt aus dem griechischen „symphyo“ (ich lasse zusammenwachsen).

Also „gut fürs Bein“ ist irgendwie auch richtig… aber trotzdem.

Damit haben wir die größten Heileigenschaften des Beinwell schon umrissen. Er lässt zusammenwachsen, was zusammenwachsen will. Wenn man Wolf-Dieter Storl glauben schenken mag, sogar richtig und nicht irgendwie schief (was Knochenbrüche angeht). Vorstellen kann ich mir das, ob ich mich im ernsten (Bruch-)Fall darauf verließe, weiß ich noch nicht.

Das Wunder-Gewebe-Wuchsmittel im Beinwell ist Allantoin. Das hat soviel Kraft, das wir bei tiefen Wunden eher vorsichtig sein müssen, sonst sind sie oben schon zugewachsen, bevor sie von unten nachkommen.

Ich sag deutlich „Gewebe“ und nicht Knochen. Die Heilkraft beschränkt sich nämlich nicht nur auf unsere „festen“ Bestandteile. Auch in Cremes (Schuppenflechte) macht sich der Beinwell wunderbar. Seine Schleimstoffe kühlen, beruhigen Entzündungen (z. B. auch im Darm) und heilen Schleimhäute, machen die Verarbeitung aber ein bisschen schwierig, vor allem, wenn man einen Ölauszug machen möchte.

Unsere Obrigkeiten warnen immer wieder vor dem innerlichen Gebrauch von Beinwell und beschränken den äußerlichen auf maximal 6 Wochen im Jahr. Dabei wurde Beinwell über Jahrhunderte als gesundes Gemüse geschätzt. In Europa ist definitiv kein Fall bekannt, wo es durch pyrrolizidinalkaloid-haltige Pflanzen (das ist der geächtete Wirkstoff) zu irgendeiner Schädigung kam. Wer sich mal durchs Netz googelt, wird vom Strom der Diskussionen hierüber förmlich mitgerissen. Und Kräuterleute wie ich machen sich gar strafbar, zumindest aber äußerst unbeliebt, wenn sie dagegen reden. Darum kommt hier ein Zitat von Dr. Zittlau (und nicht von mir), dass ihr lesen könnt, während ich hingebungsvoll meinen Beinwell-Frischkäse-Bratling verzehre.

Weder innerliche noch äußerliche Anwendungen von Beinwell bergen das Risiko von Nebenwirkungen, auch wenn sie über längere Zeit durchgeführt werden. Die Krebswarnungen einiger Ärzte und Chemiker entbehren einer wissenschaftlichen Grundlage.“

Meine eigenen Erfahrungen mit Beinwell sind äußerst positiv. Ich habe ihn daher auch im Garten. Sobald es irgendwo zwackt und krampft, werden Notfalls sofort ein paar Blätter gehackt und aufgelegt. Einzig meinem Enterich, der sich einen Zeh gebrochen hatte, konnte ich damit nicht beikommen. Auf Anraten einer Heilpraktiker-Freundin gab ich ihm Beinwell homöopathisch. Ja, was soll ich sagen, der Erpelfuß ist wie neu.

Aktuell habe ich sogar noch einen schwierigeren Fall: Mein Vater, hochbetagt, hat ein dickes Bein bekommen. Der Arzt erklärte hierzu, dass wohl ein Gefäß im Gelenk geplatzt sei. Normaler Weise würden die Ärzte das punktieren und Schmerz und Schwellung wären dann fort. Bei meinem Vater ist das leider nicht möglich, da er Marcumar, einen Blutverdünner, nehmen muss. Wenn überhaupt, müsste er damit ins Krankenhaus. Also aushalten und der Natur ihren Lauf lassen. Ich fragte den Arzt, ob ich blutauflösende Mittel gegen die Erguss verwenden dürfe. Er sagte, äußerlich angewendet wäre das gar kein Problem.

Also kam, frei nach Eliane Zimmermann, etwas Immortellenöl zum Einsatz. Das war hier aber wohl nicht so gut. Der Bluterguß löste sich zwar auf, verschwand aber nicht, sondern umkreist jetzt das gesamte Bein als große Fläche. Der Arzt meinte, das wäre halt bei der Anwendung von Marcumar so, da könne man nichts machen.

Also nahmen wir Beinwell. Ich habe letztes Jahr welchen geerntet und zwar mitten im Sommer. Da ist der Wirkstoff nicht mehr überwiegend in der Wurzel, also nahm ich die ganze Pflanze. Weil ich nicht wirklich eine Idee zur Konservierung hatte (und Ölansatz sowie Trockenwurzel im Haus war), zerkleinerte ich alles zusammen und fror es ein…

Das war eine Bombenidee. Jetzt konnte ich jederzeit einen (fast) Frischpflanzenumschlag machen, sogar sehr kühl, oder eben doch angewärmt. Mein Vater bekam so einen Umschlag über Nacht über das ganze Bein, der Schleim kühlte zugleich angenehm, und am nächsten Tag war es nur noch halb so dick.

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Hat ein (gefrorenes)Herz für deine Knochen – der Beinwell

Wer den Beinwell verwenden möchte, aber doch wegen der Alkaloide verunsichert ist, kann in der Apotheke pa-freie Salben kaufen (Kytta). Persönlich halte ich mehr von der Urform.

Ihr seht, über den Beinwell kann man ganze Bücher schreiben. Muss ich aber nicht, dass hat man schon gemacht:

In der Abtei Fulda könnt ihr dieses exzellente Büchlein kaufen:

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http://www.abtei-fulda.de/_SIUu5dt1zSLnMOebmb/shop/one.shop/index.html?entry=page.artikel.18

Hier werden nicht nur alle erstaunlichen Anwendungsgebiete und Heilerfolge geschildert, sondern auch die einzelnen Arten (Comfrey) erklärt.

Sooo… der Kaffeeduft kitzelt verführerisch meine Nase und ich werde mich jetzt dem (neuerdings wissenschaftlich bestätigtem) Genuss hingeben. Eine Ergänzung der Wurzelkunde folgt aber bald…

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Wenn die Menstruation zu stark ist, kann das nicht nur belastend sein, sondern auch bedrohliche Ausmaße annehmen. Die Schulmedizin geht bei zu starker Periode meist wie folgt vor:

  • Es wird ein Eisenpräparat verschrieben, dass, da nicht pflanzlich, vom Körper nicht gut aufgenommen werden kann.
  • Es wird die „Pille“ verschrieben, was das Symptom sofort unterdrückt (ein Körper, dem eine Schwangerschaft vorgegaukelt wird, blutet ja auch nicht mehr…)
  • Wenn alles nicht hilft, wird möglicher Weise zur Gebärmutterentfernung geraten (wenn die Frau schon etwas älteren Semesters ist).

Für mich klingt das ein bisschen wie den Teufel mit dem Beelzebub austreiben, oder unter uns Kräuterhexen: den Bock zum Gärtner machen…. Keine dieser Möglichkeiten bekämpft tatsächlich die Ursache. Ich will nun nicht behaupten, dass Kräuter das Problem mit Sicherheit lösen, dass kann ich gar nicht. Aber phytotherapeutische Behandlungserfolge ermutigen doch, sich mit Kräutern hier einmal näher zu befassen. Außerdem sind künstliche Hormone keine Allheilmittel. Wenn man sich sowieso für die Pille als Verhütungsmittel entschieden hat, dann ist das ok. Aber die Pille und damit einen Eingriff in den Hormonhaushalt, nur um die Regelblutung zu stoppen (Nichts anderes ist es, die Blutung, die man dann noch hat, ist nur eine Scheinblutung. Tatsächlich gab es auch Pillen, die die Blutung gänzlich ausbleiben ließen, das kam bei den Frauen nicht so gut an. Jetzt täuscht die Scheinblutung Normalität vor)?

Meine Mutter gehörte zu der Generation, die als erstes die glorreiche Pille und die damit verbundene sexuelle Freiheit genießen durfte. Allerdings musste sie die Pille auch bis ins Grab nehmen. Ununterbrochen, kontinuierlich… Die Frauenärztin erklärte der damals 65 jährigen, das müsse so sein,weil sie die Pille über Jahrzehnte genommen habe und wenn sie sie jetzt absetzen würde, dann wäre das Osteoporoserisiko enorm erhöht.

Ob das so stimmt, kann ich nicht sagen. Wenn nicht, dann zeigt das zumindest, dass auch unter Frauenärzten hier verschiedene Auffassungen herrschen und sich die Medizin sowieso alle paar Jahrzehnte revidiert. Den Arzt wird das nicht so treffen, Sie als Patientin schon eher.

Also lassen Sie uns mal schauen, ob wir selbst auch mithelfen können, dass die Periode sich wieder normalisiert (Rezepte für Frauen im gebärfähigen Alter, ganz junge Frauen schauen bitte in frühere Beiträge).

Gründe für eine zu starke Blutung gibts reichlich. Ich lege Ihnen also ans Herz, erst einmal die Frauenärztin aufzusuchen. Zysten, Hormonungleichgewicht, Tumore, Einflüsse anderer Organsysteme, Endometriose… Sie sehen, ins Blaue raten ist nicht hilfreich. Eisenmangel ist übrigens nicht der Grund für eine zu starke Blutung, sondern die Folge davon.

Die meisten Frauenärzte(innen) haben heute durchaus ein offenes Ohr, wenn Sie ihre Probleme mit Kräutern begleiten wollen. Solange der Zustand nicht wirklich ernst ist (Blutungen, die einen Krankenhausaufenthalt nötig machen, Tumore etc), werden Sie sicherlich auch erst einmal Kräuter allein versuchen dürfen.

Wichtig ist, dass wir dem Körper hochwertige Nährstoffe zuführen. Nicht nur, um die Organsysteme zu stärken, sondern auch, weil der enorme Blutverlust nicht nur Eisenmangelzustände verursacht. Wir können dafür:

  • Algen essen (wers nicht so mag – ich kann den Geschmack auch nicht so leiden – es gibt Algen auch in Kapseln, oder auf dem Wochenmarkt als Salat frisch und scharf angemacht, das ist wirklich lecker…)
  • Floradix oder den selbstgemachten Eisensirup, möglicher Weise in doppelter Dosierung einnehmen
  • Grünes Gemüse, Wurzelgemüse, wertvolles Protein (nein, keine Käse-Sahnetorte) und Vollkorn im Speiseplan dominieren lassen.
  • Alkohol, Koffein, Raffiniertes, Dong Quai, meiden.

Auch folgender Vitalwurzeltee kann hilfreich sein. Er wird täglich (maximal 4 Monate) eingenommen.

Vitalwurzeltee

2 Teile Yamswurzel

1 Teil Süßholzwurzel

1 Teil Klettenwurzel

3 Teile Löwenzahnwurzel

(1 Teil Beinwellwurzel * siehe Anmerkung)

2 Teile Birkenrinde

1 Teil Zimt

1 Teil Mönchspfeffer

2 Teile Lapacho

1 Teil Ingwerwurzel

5 Tl auf 1 l Wasser 20 Min. leicht köcheln lassen. 3-4 Tassen tgl., nicht länger als 4 Monate

Natürlich sollten Sie sich und Ihren Körper bei Teekuren beobachten. Teilen Sie Ihrer Ärztin Erfolge oder auch Misserfolge mit. Erwarten Sie nicht gleich absolute Besserung bei der nächsten Periode. So etwas braucht schon seine Zeit.


Die Diskussion um den Beinwell erhitzt die Gemüter – Jahrhunderte verehrt, dann (zu Recht??) geächtet.

*) in den 60er und 70er Jahren war Beinwell der Geheimtipp in der alternativen Szene. Aufgrund der hohen Mineral- und Vitalstoffdichte wurde er reichlich gegessen. Dann kam der Pyrrolizidinalkaloidskandal: Diese Inhaltsstoffe haben im Laborversuch und in hohen Dosen verabreicht bei Ratten Leberkrebs verursacht. Und aus wars mit der Euphorie. Gleichzeitg verlor die Pflanzenheilkunde den besten Knochen- und Gewebsheiler überhaupt.

Mittlerweile hat man doch ein wenig genauer hingesehen: Bei einem Konsum von etwa 4 Apothekerpackungen am Tag (!) könnte man eine gefährliche Dosis erreichen. Der große Phytotherapeut Weiss erklärt, man kann Beinwell und ähnliche Pflanzen unbedenklich verwenden. (Storl 2000:128). Es konnte in Deutschland bis auf den heutigen Tag auch kein Leberschaden durch eine (deutsche) PA-haltige Pflanze nachgewiesen werden. Auch in den Hippie-Kommunen, oder anderen Kulturen (z. B. England), wo er ganz oben auf der Speisekarte stand, ist kein Leberschaden durch Beinwell (eher wohl durch Alkohol) zu verzeichnen.

Wenn Sie sich durch die PA-Diskussion verunsichert fühlen und den Empfehlungen des Bundesgesundheitsamtes folgen möchten, lassen Sie den Beinwell einfach weg. JEDES Kraut, dass Ihnen in irgendeiner Form Unbehagen bereitet, vom Bauchgefühl oder tatsächlichen Nebenwirkungen her, ist wegzulassen.

Viele Heilkräuterexperten haben den Rat des BGA so übernommen. Und ich teile Ihnen hier auch ausdrücklich mit, dass die Beinwellwurzel im Originalrezept enthalten ist, dass BGA aber von der innerlichen Einnahme abrät. Im medizinischen Teil der Kräuterbücher vieler Kräuterexperten wird auch explizit darauf hingewiesen, dass die innerliche Einnahme nicht mehr empfohlen wird. Im Wildgemüseteil hingegen finden sie oberleckere Rezepte mit Beinwell… alles von ein und dem selben Autoren, im gleichen Buch. Denken Sie sich Ihren Teil selbst. Ich möchte hierzu keine Vermutungen äußern.

So… jetzt ist der schwarze Peter bei Ihnen. Ich persönlich finde einen BGA-Rat noch nicht so erschreckend, wie einen Beipackzettel in der normalen Tablettenpackung… und vor nicht allzu langer Zeit, war Quecksilber DAS probagierte Allheilmittel der Mediziner…

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Eine Woche vor Beginn der Menstruation können Sie zusätzlich noch diesen Tee versuchen:

Gegen starke Blutungen

2 Teile Hirtentäschelblätter

1 Teil Schafgarbe

1 Teil Brennnessel

1 Teil Eichenrinde

6 Tl auf 1 Liter, 20 Minuten köcheln.

Bei Beginn der Blutung über den Tag (evtl. halbstündlich) verteilt in kleinen Schlucken trinken. Sie können den Tee auch als Tinktur zubereiten und bei Bedarf öfter nehmen.

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Bitte erwarten Sie keine Spontanänderungen. Wahrscheinlich wird sich erst nach zwei Zyklen deutliche Besserung zeigen. Es ist wertvoll, wenn Sie Ihre Frauenärztin auf diesem Weg begleitet. Es gibt wirklich mittlerweile viele offene Ärzte! Wenn es schlimmer wird, gehen Sie auf jeden Fall zur Ärztin! Wenn Ihre Ärztin von dem einen oder anderen Kraut abrät, hören Sie auf sie! Ich kenne Sie nicht, ich kann keine Ferndiagnosen stellen, ich kenne Ihren Körper nicht. Ihre Ärztin kennt Sie. Wenn sie sich aber generell gegen Kräuter stellt, steht es Ihnen frei, einen offeneren Arzt zu finden.

Gesundheitsprobleme wie diese erfordern schon einen tieferen Einstieg in die Heilkräuter. Haben Sie nicht Lust, sich damit wieder zu befassen? Sich erneut das Recht einzufordern, für die Gesundheit der Familie verantwortlich zu sein? Über Jahrtausende lag das in den Händen der Frauen. „Erst das Wort, dann die Pflanze, dann das Messer“ (frei nach Äskulap)

Die Medizin hat unbestreitbar Großartiges geleistet und in der Notfallmedizin ist sie unschlagbar, aber insgesamt gesünder ist die Menschheit nicht geworden.

Ganzheitliche Medizin ist das Ziel und die besteht aus:

  • gesundem Menschenverstand
  • gesundem Menschenverstand
  • gesunden Menschenverstand
  • Hilfe durch Gespräch, Beistand, Änderung der Lebensumstände
  • Unterstützung des gesamten Menschen und seiner Organsysteme durch „alternative“ und sanfte Heilmethoden (Energetische Arbeit, Phytotherapie, Homöopathie etc…)
  • Schulmedizin in Notfällen und zur Unterstützung der sanften Gesundheitspflege, wenn sie bessere Alternativen bieten kann

Viele Krankheiten können Sie getrost selbst in die Hand nehmen und mit den manchmal so belächelten „Hausmitteln“ kurieren. Ich habe den Optimalfall tatsächlich einmal leben dürfen, in Wolfenbüttel, mit meinem Kinderarzt: Wenn meine Kinder etwas Ernsteres hatten, bin ich hingegangen, um eine Diagnose zu bekommen oder eben meine zu stützen. Dann besprachen wir die Behandlung. Meist bin ich dann gegangen, um mit meinen Mitteln zu therapieren. Der Arzt hat, je nach Bedarf, auch Kontrolluntersuchungen gemacht. Nur wenn keine Besserung erreicht werden konnte, oder Kräuter nicht mehr ausreichten (Hin und wieder doch Antibiotika – aber im Darmsanieren kennen wir uns ja aus), verschrieb er gleich etwas. Ja, solche Arzt-Patient-Beziehungen kann es geben. Ich durfte die vor 20 Jahren schon erleben. Wer in der Gegend um Wolfenbüttel wohnt, dem gebe ich gern die Adresse. Der Arzt war jung, ich denke, den gibts da noch. Ich hatte das Glück, mehrere solcher Ärzte dort zu haben. Ich war hier nicht dummer, nichtswissender Patient, sondern gleichberechtigter Partner in der Gesundheitspflege. Denn Eines hab ich jedem Arzt, egal wie lange er studiert hat, voraus: Ich kenne meinen Körper besser. Was liegt also näher, als eine Zusammenarbeit, statt einer Hierachie?

Auch in Eutin oder Plön könnte ich aufgeschlossene Ärzte nennen, die Hilfe zur Selbsthilfe leisten.

Ein eindrückliches Beispiel hatte ich vor etwa 12 Jahren, als ich in einen Verkehrsunfall verwickelt war. Meine Tochter war grad ein halbes Jahr alt. Unser Wagen hatte sich überschlagen, der Notfallhubschrauber landete… Die Ärztin kam auf mich zu und fragte, ob mein Kind „normal“ reagieren würde. Das es nach dem Schreck erstmal ordentlich weinte, war auch normal. Aber sie meinte insgesamt. Ich guckte sie erstaunt an und bejahte. Sie meinte, niemand könne das besser beurteilen, als eine Mutter. Wenn ich den Eindruck hätte, es wäre alles normal, bräuchten wir keine näheren Untersuchungen machen.

Ich war ernsthaft beeindruckt. Und das Kind wurde nicht untersucht, durch Röntgen oder sonstwas geschickt. Mein Mann und ich schon, na eher mein Mann, mir gings ganz gut. Ich weiß nicht, ob man immer 100%ig so vorgehen kann, aber immerhin war das eine Unfallärztin mit reichlich Erfahrung. Den Satz muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: „Niemand kann ein Kind besser beurteilen, als seine Mutter“ (na, ich denk mal, für liebe Väter gilt das auch).

Da ich schon einmal einen Krankenhausmarathon mit Kind hinter mir hatte, und es danach noch monatelang nachts schrie und nicht schlafen konnte ( es war nichts Gefährliches, eigentlich hat man sogar überhaupt nichts gefunden, nach zwei Tagen intensivster Diagnostik…), war ich über die Reaktion der Ärztin mindestens so froh, wie freudig überrascht.

Mein Bauchgefühl sollte besser sein, als die Labortechnik… sagte eine Ärztin… ungeheuerlich oder? Die Technik brauchts erst, wenn etwas nicht stimmt…

Mein Wunsch für alle: Ärzte als Partner zu finden, die nicht auf den unwissenden Patienten herabsehen, sondern in ernst nehmen. Die nicht blind ihren Maschinen und Laborwerten vertrauen, sondern auch ihrem Menschenverstand, die mich unterstützen MEINEN Weg in der Bekämpfung der Krankheit zu finden. Das kann man alles in ein Wort fassen: RESPEKT

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Das das keine Utopie ist, durfte ich ja schon erleben. Und wenn Sie als Patient da auch ein wenig aufmüpfiger werden, die ewig Gestrigen meiden, dann wird sich in der Szene was tun. Suchen Sie die „Heiler“ unter den Ärzten, die die Ihren Beruf lieben und ihre Patienten auch. Ganzheitliche Medizin ist das Beste aus BEIDEN Welten…

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