… erscheint am kommenden Montag, den 15. April 2019. Ich bin total aufgeregt, nervös und angespannt, denn dieses Mal kann ich keine Rezension schreiben, es ist nämlich aus meiner eigenen Feder geflossen.
Für mich war die Entstehung dieses Buches eine lange, abenteuerliche Reise. Dabei hätte ich im Leben nicht daran gedacht, ein „magisches“ Buch zu schreiben. Als Kräuterhexe betone ich meist den ersten Teil … die Kräuter eben. Wenn man in dieser kopf- und technikbetonten Welt Aussagen zur Magie macht, oder sich als Praktizierende outet, kann man mit reichlich Gegenwind rechnen.
Darum war ich auch mehr als erstaunt, als mich ein Literaturagent kontaktierte und um eben genau so ein Buch bat. Bis heute hat er mir nicht verraten, wie er die Hexe in mir erahnt hat.
Ich gebe zu, dass ich dieses Ansinnen eine Weile nicht ganz ernst nahm. Es kann doch nicht sein, dass dich da jemand einfach so aus dem Netz pickt und einen Buchvertrag anbietet. Der Markt quillt ja auch förmlich über. Kräuterbücher nehmen seit vielen Jahren so viel Platz in den Regalen ein, dass andere Themen dagegen recht blass erscheinen. Und ja, dabei gibt es sehr, sehr viele wirklich gute Publikationen. Frag mal mein Bankkonto!
Aber mein Agent blieb hartnäckig. Stellte mir seine Idee vor und bat um ein Probekapitel. Und ich schrieb. Fühlte mich langsam in das Thema ein. Das war nicht schwer, weil ich eigentlich eine Art Tagebuch schreiben musste, ein Kräuterhexentagebuch. Dieses Mal mit gleicher Gewichtung von „Kräuter“ und „Hexe“. Neben den Ritualen sollte der Leser aber auch Einblick in die Hexenküche bekommen.
Das Ganze ist natürlich sehr persönlich geworden. Wie Magie für mich funktioniert. Einer von unzähligen Wegen. So ein Buch zu schreiben, ist ein bisschen wie Seelen-Striptease. Du machst dein Inneres nackig. Ja, das ist ein Einblick in meine kleine Welt, aber findet der eine Leserschaft?
Meinen Agenten haben die Probekapitel jedenfalls überzeugt und er war sich sicher, auch einen interessierten Verlag zu finden.
Dass er einen gefunden hat, beweist die Veröffentlichung. Der Kailash-Verlag übernahm das Konzept und mich, und stellte mir ein äußerst kompetentes Team zur Seite.
Schnell lernte ich, dass einfach „schreiben“ noch lange kein gutes Buch macht, und die Kamera einfach auf ein schönes Motiv draufhalten kein gutes Bild.
Schon allein für die Bilder haben wir morgens um vier Uhr früh auf allen vieren Schleswig-Holsteins Felder und Dickichte absuchen müssen, da die pflanzlichen Fotomodelle das Shooting möglichst frisch überstehen sollten. Und wenn ich sage „Schleswig-Holstein“, so kann man auch das wörtlich nehmen. Denn der Sommer war der heißeste seit Jahren und vieles wuchs früher und schneller als gewöhnlich. Die Jahreszeiten waren verschoben, die Reifezeiten verkürzt. Was an der einen Stelle nicht mehr zu finden war, konnte man vielleicht, aber auch nur vielleicht, 100 km weiter nördlich noch finden.
Den härtesten körperlichen Einsatz mussten wir für das August – Foto leisten. Hier brauchte ich Klatschmohn und Kornblumen. Gleichzeitig! Wer ein Auge für Klatschmohn hat, weiß, dass ein Feld heute noch quietschrot und am anderen Tag verblüht sein kann. Der Klatschmohn liebt es scheinbar gesellig. Wenn man schon verblüht, dann auch alle gemeinsam. So geschehen zwei Tage vor dem Shooting. Meine Nerven zum Zerreißen gespannt.
Während ich noch hoffte, den Mohn irgendwo anders finden zu können (im näheren Umfeld war wirklich nicht eine Blüte mehr), wurde die Suche nach den Kornblumen schon kritisch. Ich hatte nicht ein Blütenblättchen sichten können. Als wären sie ausgestorben. Eine freundliche Kräutergärtnerei teilte mir auf telefonischer Nachfrage zwar mit, da wären noch so ein, zwei Kornblumen hinten in den Anlagen, aber was sie uns nicht verraten hatten: Da waren leider auch Schafe. Nun weiß ich, dass Schafe auch gern Kornblumen fressen. Das waren dann mal eben 150 km umsonst …
Der heiße Sommer ließ uns in den entferntesten Winkeln nach Kräutern suchen …
Auch mein Versuch, ein bisserl zu schummeln, und beim Blumengroßhandel nachzufragen, war erfolglos. Während mein Mann schon wieder morgens um Vier losfuhr, um den Großhandel abzuklappern, gönnte ich mir noch ein paar Stunden Schlaf, machte mich stadtfein und fuhr mit dann mit einer großen Kühltasche mit Wildkräutern los. Wir wollten uns später treffen und unsere Beute zusammenführen.
Auf dem Weg erreichte mich sein Anruf, mit der Mitteilung, dass wir leider keine Kornblumen hätten …
In meinem Kopf kreisten Alternativen: Rezept umstellen? Rauslassen? Irgendwas anmalen und schummeln?
Während ich übers Land fuhr, funkelte mich plötzlich ein tiefes Blau von der Seite an. Mensch, das waren doch …
Ich bremste abrupt, was mir ein böses Hupkonzert einbrachte. Dann musste ich doch noch gefühlt 500 m fahren, bis ich in einen Feldweg einbiegen konnte. Ich knallte die Fahrzeugtür zu, und lief, so schnell ich es ohne Schnappatmung konnte, bis zu dem Feld.
Ja, da waren sie, die wundervollen Königsblauen. Leider musste ich etwas tiefer ins Korn. Im feinen Zwirn. Helle Leinenhose und -bluse. Aber ich brauchte sie nun mal, die kostbaren Blüten. Also Augen zu und durch.
Eine Handvoll Kornblumen und drei mitleidige Blicke von Passanten später, saß ich wieder im Wagen Richtung Fotoshooting.
Stolz wie Oskar überreichte ich das Sträußlein. Mein Lächeln reichte noch bis zum Spiegel. Dann zog ich mich in meine ruinieren Klamotten zurück und überließ das Feld den Profis.
Ja, das Werden dieses Büchlein war ein Abenteuer für mich. Aber was steht denn nun drin?
Ich teile mit euch. Ich teile Kräuterrezepte, Naturerlebnisse und Rituale. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf den Jahresfesten. Die Kräuterrezepte sind aus meiner Sammlung, die während meiner Kräuterwanderungen und Heilerkreise entstand. Klassiker und neue Rezepte, Leckeres und Oberleckeres.
Die Rituale sind zum Teil der Familientradition, oder dem (magischen) Freundeskreis entnommen. Manche sind Schlicht aus Notwendigkeit entstanden. Wer schon etwas länger auf dem Planeten weilt, hatte so einige Krisen zu meistern.
Vor jedem Ritual lass ich euch an einer Kräuterpirsch hierzu teilhaben. Ihr könnt Geschick und Missgeschick miterleben, die das Kräutersammeln mit sich bringen kann. Vor allem, wenn man zu magischen Zwischenzeiten unterwegs ist.
Das Bonbon in diesem Buch sind aber wirklich die Rezeptbilder. Das Auge isst mit, deutlicher kann man es nicht sagen. Seitdem ich beim Entstehen dieser schönen Fotos dabei sein durfte, wird bei uns zu Haus kein Essen mehr nur einfach „so“ auf den Teller getan. Es schmeckt besser, wenn man es etwas arrangiert. Auch das ist „Magie“. Dann fließen Liebe und Aufmerksamkeit mit hinein.
Frei nach dem 3. Prinzip des HUNA (hawaiianische Weisheitslehre): Die Energie folgt der Aufmerksamkeit.
Seid ihr neugierig geworden? Einen Vorgucker mit Bestellmöglichkeit gibt es hier, bei Amazon,
oder natürlich direkt über den Kailash – Verlag. Da könnt ihr euren bevorzugten Buchhändler wählen:
Das Buch ist natürlich auch als e-book erhältlich.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und einen magischen Sommer!